Schüsse in der Nacht und fröhliche Parties –

Two Men One Beer spielen garantiert ungewöhnliche Konzerte

 

Kräftiges Klatschen für bessere Durchblutung, freudiges Mitsingen gegen Depressionen und ausgelassenes Tanzen für eine gute Figur? Keine Frage, Deutschlands lustigste „Spelunken- und Kaschemmenband“ Two Men One Beer ist auf Wellness-Tour: In Zeiten klammer Kassen hat das Akkustik-Duo aus der Region Stuttgart einige rezeptfreie Therapien im Konzert-Gepäck, die ganz sicher gegen drohenden Herbst-Blues helfen.

Ihr „Fit-Well-Music“-Kombipaket stellen „Dr. Hip“ und „Dr. Hop“ in ausgewählten „Gesundheitsgaststätten“ vor. Überhaupt sind wenige Vereinsheime, Straßenfeste, Hochzeiten oder Geburstagsfeiern vor den beiden Gitarristen sicher. Mit Charme, Witz und einem partytauglichen Musik-Repertoire rocken die beiden seit vielen Jahren durchs Ländle, immer dabei sind beliebte Klassiker wie „Sweet Home Alabama“ oder „Knocking On Heavens Door“. „Diese Songs habe ich bestimmt schon 400 Mal gespielt, aber sie machen bei jedem Konzert aufs Neue Spaß“, lacht Leadsänger „Dr. Hip“. „Am Anfang haben wir auch viele eigene Stücke gespielt, haben aber erfahren, dass die Leute einfach gerne mitsingen möchten - das hebt natürlich die Stimmung.“ Und wenn die Festgemeinde singt und tanzt, fühlen sich die beiden Gitarristen am wohlsten. „Außer wir werden beschossen“, schmunzelt „Dr. Hip“. two men one beer Vor drei Jahren spielte das Duo bei einem Sommerfest in Marbach gerade die erste Zugabe, als sich Dr. Hop schmerzverzerrt an den Rücken griff. „Als ich ihm das Shirt auszog, fielen plötzlich zwei kleine Kugeln auf den Boden – jemand hatte tatsächlich hinterrücks mit dem Luftgewehr auf uns geschossen“, erzählt Dr. Hip. Vermutlich gab es einen Anwohner, dem die fröhliche Party ganz und gar nicht gefallen hatte. Trotzdem spielten die beiden das Konzert zu Ende. Auch die beiden Auftritte in der Justizvollzugsanstalt H. waren besondere Erfahrungen für die Musiker. Zwar gab es zum Trinken nur warmes Wasser und dazu alten Kuchen, dennoch schaffte es das Duo, die Insassen für einige Stunden aus dem Gefängnis-Alltag herauszuholen. Ein holländischer Drogenschmuggler begleitete die beiden sogar auf dem Schlagzeug – ein außergewöhnlicher Erfolg, den „Two Men One Beer“ mit einem Benefizkonzert im Sommer wiederholten.

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Mit zwölf schnappte sich Dr. Hip die Gitarre seines Vaters, die erste eigene Klampfe verdient er sich beim Zementsack-Schleppen im Betrieb seines Großvaters. Schon damals entstehen erste eigene Songs, es folgen diverse Bands und während des Zivildienstes lernen sich Dr. Hip und Dr. Hop kennen. Allerdings erfahren die Kollegen erst über eine Zeitunsannonce von gemeinsamem Hobby und Musikgeschmack. Ein Jahr lang wurde geprobt, dann gings vors große Publikum.

Heute gehören zum Beispiel ältere Damen und furchterregende Gesellen zur ständig wachsenden Fangemeinde, die sich für ihre „Lieblingsband“ mächtig ins Zeug legen: Die einen mit eindeutigen Angeboten nach dem Konzert, „ein anderer gab uns 50 Euro, damit wir länger spielen und sammelte während des Auftritts Geld in einem Hut. Als wir die zusätzliche Gage zuerst nicht annehmen wollten, wurde der wilde Igor - so nannten wie ihn - richtig zornig. So kam es, dass wir schließlich bis halb drei Uhr nachts unser Bestes gaben“, erinnert sich Dr. Hip. Überraschungen gehörten für Two Men One Beer von Anfang an dazu und wer sich für den ersten Auftritt Küchenstühle von Muttern leiht, wills wirklich wissen...

 

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